Danang außer Rand und Band

Viel Kultur in tropischer Umgebung ist schön. Schön sind in tropischer Umgebung auch Strand und Meer, also ging’s nach Danang, wo wir schon mal kurz in die dynamische Brandung gehüpft sind. Ablauf: an den Strand nach dem Frühstück,  wo fast kein anderer war, mittags ein Abkühlungspäuschen im Hotelzimmer oder in der Badewanne mit Meerblick und später wieder an den Strand.

Hier in Danang sind gerade wenige Ausländer,  aber viele vietnamesische Gäste. Das macht das Frühstück interessanter, Pancake oder Omlette können da lecker durch Knoblauch-Häppchen und gefüllte Bananenblätter, die auch nach dem Öffnen noch immer geheimnisvoll sind, ergänzt werden. Jeder  Biss eine neue Geschmackswelt, wer will da schon Nutella und Erdbeermarmelade?

Vietnamesen wollen weiße Haut, weswegen sich ab dem  späten Nachmittag der Strand in eine Party-Location wandelt. Gäste wie Stadtbewohner schmeißen sich in die Wellen, über die Hälfte  in der normalen Kleidung. Bademeister versuchen den wild planschenden Mob mit Trillerpfeifen, in kleinen runden Bambusbooten stehend, zu bändigen.

DSC03356Wild ist hier auch die sechs-spurige 666m lange Drachen-Brücke, die am Samstagsabend sogar Feuer spuckt.

Die Sonne brennt – My Son

DSC03275My Son ist eine alte Tempel-Stadt der Cham-Kultur. Sie entstandt zwischen dem  4. und 13. Jahrhundert und gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO.  Eine fazinierende Anlage mit hinduistischen Einflüssen, die bei 38° C ein berauschendes Erlebnis ist. Die Sonne brennt aufs Hirn und die ersten Synapsen fangen an sich aufzublähen, zu  blubbern und zu feuern. Dabei haben wir laut Reiseführer Glück, am Tag vorher war es noch heißer – da wären wir aber im Delirium noch tiefer in die alte Cham-Kultur eingetaucht.

 

Neue Freundschaft

Cham Insel

Nach einem Tag Tauchen bei der Cham Insel vor Hoi An und anschließender Strand-Erholung auf der Insel nach einem kleinen Höhlentauchgang bin ich noch etwas von einer speziellen Begegnung auf der Toilette beeindruckt. Kennt ihr auch dieses Gefühl der Beobachtung, wenn über euch mal wieder ein  Gecko an der Decke klebt und euch auf der Toilette anglotzt? Aber so ein Glotzkowski ist eigentlich gut, da er echte Lästerlinge wie Mücken frisst.

2015-05-24_16.15.47Auf dem Strand-WC habe ich leider nicht Glotzkowski direkt neben mir entdeckt, sondern Mega-Spidy. Vor Freude hab‘ ich erstmal geschrien und dann voller Erfurcht den Thron für den Herrscher geräumt.

Bei uns soll man ja  durchschnittlich acht Spinnen pro Jahr im Schlaf verschlucken. Aber jemanden wie Mega-Spidy isst man nicht, sondern nimmt man mit zum Essen. Ja, ein schönes Candlelight Dinner, wo der Schein des Kerzenlichts sich romantisch in seinen acht Augen spiegelt.

Tourübersicht Vietnam

03.05.15 – 06.05.15 Beautiful Saigon Hotel 62 Bui Vien Street, District 1, Ho-Chi-Minh-Stadt
06.05.15 – 08.05.15 Hotel Xoai Cantho 93 Mau Than Xuan Khanh, Ninh Kieu 9000 Can Tho City
08.05.15 – 10.05.15 Viet Thanh Resort Ward 7, Tran Hung Dao Street, Duong Dong Town, Phu Quoc
10.05.15 – 12.05.15 Tu Linh Palace 2B Hang Ga – 86 Ma May – 59 Hang Cot, Hoan Kiem, Hanoi
12.05.15 – 13.05.15 Over Night Bus Hanoi – Sapa
13.05.15 – 14.05.15 Sapa Eden Hotel 64 Phanxipang Str Sapa Town, Sapa
14.05.15 – 16.05.15 Halong Bay Majestic Cruise (Pelican + Monkey Island Ressort)
16.05.15 – 17.05.15 Overnight Train Hanoi to Hue
18.05.15 – 20.05.15 Jade Hotel 43 Hung Vuong street – Hue city
20.05.15 – 23.05.15 Bach Dang 1 Nguyen Tat Thanh st., Hoi An city, Quang Nam
23.05.15 – 26.05.15 Grand Mango Hotel 60 An Thượng 1 – Mỹ An Ward, Đà Nẵng City
26.05.15 – 27.05.15 Beautiful Saigon Hotel 62 Bui Vien Street, District 1, Ho-Chi-Minh-Stadt

Hoi An

Es ist heiß in der Mittagszeit. Aber hier unter dem Sonnenschirm am Pool des Bach Dang Hotels in Hoi An ist es ertragbar und ich kann von den letzten Tagen berichten. Sorry, abends sind wir nur noch müde ins Bett gefallen. Gestern sind wir mit unserem Fahrer Tree als Private-Tour von Hue nach Hoi An über den Wolkenpass. Wir haben uns an den Bergen entlang geschlängelt, beste Motorradbedingungen, und links von uns ist das Südchinesische Meer. Oben auf dem Pass ist zur anderen Seite aber auch Meer und eine moderne Millionenstadt: Danang. Der Strand ist über 30 km lang und diente im letzten Krieg den Amerikanern zur Erholung zwischen Bomben und Agent Orange. Heute wachsen hier Luxus-Ressorts und der  Name China Beach ist nun verboten. Wir werfen uns unter Kontrolle des Bademeisters mit  vietnamesischen Touristen und Ortsansässigen in die dynamische Brandung. Ein toller Strand – einfach nur Sand, Sand und rauschende Wellen.DSC03039

Abends in Hoi An, ja hier hat die UNESCO auch die Altstadt bedacht, haben wir die Tipps anderer Reisender befolgt und der anderen Bekanntheit Hoi Ans gefröhnt. Ab zum Tailor. Sören hat sich für einen Dreiteiler und zwei Hemden entschieden, ich mich für Blazer, Hose, Rock und zwei Blusen plus ein Kleid. Nebenan haben wir noch Schuhe ausgesucht. Also Füße abzeichnen und vermessen lassen. Aufgrund der Backpacks haben wir noch gar nicht geshoppt, selbst Eintrittskarten sind in den Müll gewandert. Also werden wir unsere Einkäufe nun ein paar letzte Tage tragen müssen, aber dafür stylisch in einer neuen Ledertasche, wofür wir gestern nach der Design-Auswahl der Tasche extra im Lager ein schönes Leder ausgesucht haben, und danach das passende Inlet. Heute abend ist Anziehprobe, falls noch Anpassungen nötig sind. Wir sind gespannt, eine leichte Skepsis bleibt.

Hue

Nach einem weiteren Tag in der schönen Ha Long  Bucht ging es für uns mit dem Nachtzug von Hanoi nach Hue in Zentralvietnam. Unser Abteil teilten wir mir zwei Holländerinnen, die mit Motorrädern Vietnam erkunden. Morgens in Hue empfing uns das Jade Hotel mit ganz tollem Service und unglaublich niedrigen Preisen. Vor dem Check-in gabs frische Säfte und einen Obstteller.DSC02729

Typisch vietnamesisch,  also mit dem Moped, erkundeten wir die alte Kaiserstadt. Wieder auf der UNESCO Liste und sehr beeindruckend. Mitten in Hue, wie bei einer Matruschka: 11 km Mauer mit Toren um die Zitatelle, darin hinter einer Mauer die Kaiserstadt und darin wieder verborgen die verbotene Purpurstadt. Letztere war nur für den Kaiser, seine Frauen, Konkubinen und Eunuchen. Andere Eindringlinge ließen gleich ihr Leben. Wir haben diesen Frevel überlebt, denn die Kaiser sind schon lange tod.

DSC02984Aber ein echter Kaiser braucht auch nach dem Leben ein entsprechendes Domizil und somit gibt es hier rund um den Parfümfluss mehrere Mausoleen zu bestaunen. Ich hatte mich schon gefragt, warum der Kaiser Tu Duc lieber bei seinem Grab war, statt im Palast. Tja, sein Grab ist eine riesige Parkanlage mit großem See inkl. Insel und Kanälen. Hübsche Gebäude, natürlich auch für die Konkubinen und ein Theater schmiegen sich in die sanfte Hügellandschaft. Kann man heute sowas über eine Bestattungsversicherung bekommen?

 

Monkey Island

Monkey Island viewDer Tag begann mit Regen, so schmeckten der vietnamesische Kaffee und die Suppe Pho, die hier wirklich rund um die Uhr und über all im Land  gegessen wird, ausgezeichnet. Später kam die Sonne zurück und nachdem wir Affen fütterten sowie den Aussichtspunkt auf Monkey Island eroberten,  endete der Tag mit einem Bad im Meer.

Das Buffet mit gegrillten Meeresfrüchten war lecker, aber im Gegensatz zu Sören schmecken mir Austern auch nicht gegrillt. Monkey IslandBeim typisch vietnamesischen Nachtisch bekam ich Hilfe. Zu sticky rice, der eindeutig an Frosch-Laich erinnert, werden winzige schwarze Bohnen gegeben, dazu ein paar Würfel seagrass jelly und hinzu etwas geschabtes  Eis aus reinem Wasser mit einem Topping aus gerösteten Kokosflocken. Es schmeckt besser als gedacht und ist eine neue geschmackliche Erfahrung.

 

Ha Long Bay

Die Ha Long Bucht besteht aus etwa 2000 Kalkfelsen und Inseln, die teilweise mehrere hundert Meter hoch und ein von  der UNSECO erklärtes Weltnaturerbe sind.

Ha Long Bay

Nach einer Übernachtung im bekannten Hotel in Hanoi und einem Streit zwischen zwei Hotelangestellten und unserem Taxifahrer, der tief gekränkt und mit geringerem Fahrpreis von dannen zog, sind wir morgens mit einem Touri-Bus zur Bucht. Da wir eine 3 Tage/2 Nächte Tour mit einer Übernachtumg auf Monkey Island ausgesucht haben, aber unser Boot einen Motorschaden haben soll, wird von den Vietnamesen schnell umorganisiert. Also wechseln wir den Bus und folgen später nicht der Gruppe, sondern einer Dame, die uns direkt zum Kapitän bringt. Mit ihm und weiteren Passagieren setzen wir mit einem Tender zum Schiff Pelican über. Glücklicherweise ist es ein Upgrade auf ein 4-Sterne Schiff. Wir genießen Cocktails auf dem Sonnendeck und lassen die tolle abwechslumgsreiche Landschaft an uns vorbei ziehen. Vietnamesische Frühlingsrollen wollen noch von gerollt und ein schwimmendes Dorf im Bambusboot erkundet werden. Schwimmen und Kajakfahren runden den Tag ab.  Nach einem schicken 5-Gänge-Menü versuchen wir uns noch spät im Tintenfischangeln.  Petri Heil. Sören ist erfolgreicher Angler.

 

 

 

Gebirgspass bei Sapa

.Pass bei Sapa

Der zweite Tag in Sapa überzeugte mit gutem Wetter und etwa 25°. Da uns das mit dem Moped gut gefallen hat, starteten wir wieder durch. Der höchste Pass in Süd-Ost-Asien ist der Tram Ton Pass mit 1900m Höhe und somit unser erstes Ziel. Kurvig geht es um die Berge nach oben.  Windig empfängt uns ein Aussichtspunkt, aber mit langärmeligen T-Shirt und Bluse ist es nicht kalt, selbst hier in der Höhe. Ein paar Dörfer der Minderheiten besuchen wir noch anschließend. 54 Ethnien leben in Vietnam. Hier im Norden treffen wir auf schwarze, grüne und Blumen-H’Mong sowie auf rote Dao.

H'Mong

Gegen 16: 30 Uhr steigen wir in den bekannten sleeping bus, um wieder nach Hanoi zu kommen. Ein Bus nur mit Liegen und roter Beleuchtung lässt sich auch als rollendes Etablissement titulieren. Die SM-Spielchen können aber nicht ausarten, die allbekannten roten Notfall-Hammer für die Scheiben sind sorgfältig mit Kabelbindern gesichert. Safety first.

Gerade an solchen Orten, wie diesen Bussen, lernt man viele Menschen kennen. Auf der Hin-Tour lag eine Frau aus Uruguay neben uns. Wir haben uns über unsere Länder ausgetauscht und ihr erzählt, dass ihr Land bei uns für Rindfleisch und seinen Fleischkonsum bekannt ist. Sie outet sich als Vegetarierin. „She is crazy.“ johlt ihre Freundin.

 

Sapa im Norden von Vietnam

Mit einem sleeping bus sind wir nachts von Hanoi nach Sapa in den nördlichen Bergen in der Grenznähe zu China gereist. Diese Busse haben keine Sitze sondern doppelstöckige gebogene Liegen an beiden Seiten lang und zusätzlich noch eine doppelte Reihe in der Mitte. Die Füsse liegen unter dem Kopfteil des Vordermannes. Eigentlich eine Art mobile Legebatterie, aber erholsam ist das nicht, besonders nicht für große Menschen, und es gibt somit auch keine Eier.

In Sapa empfängt uns sehr früh morgens Nieselregen und angenehme 20°C. Auf dem Weg zu unserem Hotel Sapa Eden bricht ein tropisches Regenschauer aus, der die Straßen in reißende Bäche verwandelt.

ÜBERRASCHUNG

Nr. 10: Wir stellen uns eine Weile unter und neben uns steht ein mobiler Döner-Stand, der dem uns bekannten Produkt wirklich ähnlich ist als Mini-Version. Ja, beim Warten kann man auch gut etwas essen. Die Einheimischen essen diesen Döner, der auch genau so heißt, wohl gerne als Frühstück – im Vorbeigehen oder direkt aus dem Auto bestellt.
Sapa PanoramaSapa ist für die vielen in den umliegenden Dörfer wohnenden Ethnien bekannt, wie den schwarzen Hmong. Viele begleiten die Trekking-Touren in ihren traditionellen Gewändern. Sie pflegen ihre Traditionen, aber ein Smartphone hat auch hier jeder.

Im Laufe des Tages klart es auf und wir unternehmen eine Tour durch die Umgebung mit einem Moped und sehen viele Reisterassen und Vietnams höchsten Berg, den Fansipan mit über 3000m Höhe.