Latin-Feeling

Stopp, nicht die enge Bluse in den Altkleidersack stopfen!

Ein, nein besser gleich zwei Größen, die uns zu klein erscheinen,  wirken hier gerade recht. Wir haben uns in einem großen Telcel-Shop eine mexikanische SIM-Karte besorgt. Der Laden erinnerte mehr an eine Bank als an die Telekom, mit extra Schaltern zum Bezahlen. Die Damen hatten ausnahmslos Blusen an, die bei uns als viel zu eng bezeichnet werden würden. Aber, und das ist das Tolle, jede Brust wirkt dadurch prall und aufregend. Wann fliegt einem der erste Knopf entgegen? Oder sind die Knöpfe extra verstärkt? Also die Damen, vielleicht holt ihr die engen Blusen wieder hervor und schafft ein bisschen Latin-Feeling auf Arbeit, im Wartezimmer oder sonst wo.

Millionäre

Ding Dong – in Vietnam ist man schnell Millionär, auch als Tellerwäscher.

1.000.000  Dong entsprechen etwa 42€. Ho Chi Minhs Konterfei schmückt alle Scheine, so muss man bei den Nullen genau hinschauen. Ist das ein Dagobert Duck Feeling?Million

Obwohl Vietnam ein preiswertes  Reiseland ist, bleibt irgendwie der Eindruck, das einem viel Geld durch die Hände geht. Eine kalte Dose Cola light kostet 10.000.

Ho Chi Minh wird hier sehr verehrt. In Hanoi sind sein schlichtes Wohnhaus (den Präsidenten-Palast hat er abgelehnt), ein großes Museum über ihn und das gigantische Mausoleum zu sehen. Und das Land pilgert hin: Schulklassen, Landbevölkerung, quasi alle wollen mal hin.

Ach ja, Ho Chi Minh wollte nach seinem Tod verbrannt werden und seine Asche in allen Teilen des vereinten Landes verteilt wissen. Diesen Teil hat aber das Politbüro post hum aus dem Testament streichen und den Nationalhelden mit russischer Unterstützung einbalsamieren lassen und in einem gigantischen Mausoleum aufgebahrt.

ÜBERRASCHUNG

Nr. 9: Wir sind begehrte Fotomotive. Da die ländliche Bevölkerung nicht so mit Ausländern vertraut ist, waren wir heute neben dem Mausoleum eine weitere Attraktion. Viele Kinder wurden zum Fotografieren vor uns platziert.

MausoleumDie hoch erfreute Dame vorne im Bild hat mich quasi beim Fotografieren entdeckt. Im nächsten Augenblick hat sie mich schon umarmt und in Foto-Pose gezogen. Danach war Sören dran und klick, klick,  klick wurden die Kinder der Reisegruppe mit der neuen Attraktion in Szene gesetzt.

Ansonsten sind wir noch durch das Regierungsviertel flaniert, haben ein altes Wohnhaus als Museum besucht, ersten vietnamesischen Kaffee genossen und uns früh am Morgen am Tempel der Literatur erfreut. Letzteres ist ebenfalls bei Einheimischen zu besonderen Anlässen, wie Schulabschlüssen, beliebt.

Tempel der Literatur

 

 

Andere Länder,…

… andere Sitten. Es kommt hier täglich zu den für uns ungewöhnlichsten Situationen.

ÜBERRASCHUNG

Nr. 4: Das tiefe und laute Hochziehen von Schnotter mit anschließendem Ausspucken am Pissor scheint hier zum guten Ton zu gehören. Welche Geräuschkullisse bei zehn Männern entsteht, kann sich wohl jeder vorstellen.

Nr. 5: Eine weitere Begegnung am Pissor hat mich allerdings noch mehr verwundert. Ein Vietnamese stellte sich neben mich, schaute mir auf meinen Penis und verharrte. Selbst als ich ihn unverwunden anstarrte, konnte er seinen Blick nicht abwenden.

Nr. 6: Während einer Busfahrt ergriff ein neben mir sitzender Passagier meine Hand, streichelt sie ein paar Sekunden und dreht sich anschließend um.

Nr. 7: Bei einem Zusammenstoß mit einer kleinen Frau, drehte sie sich um und schaute mir auf den Bauch. Anschließend wanderte ihr Blick hoch und je höher ihr Blick wanderte, desto ungläubiger wurde ihr Blick.

Nr. 8: Eine Frau im Bus betrachtet Anikas weißen Arm, krempelt ihren Ärmel  hoch und legt ihren Arm daneben. Anschließend nickt sie Anika wohlwollend zu. Weiß ist hier ein Schönheitsideal, Cremes werden oft mit Bleicheffekt beworben.

Der Erkennen und der Umgang mit Verkäufertricks fällt mir seit meinem letzten Lehrgang sehr viel leichter. Oder wie Anika gesagt hat, da liest du einmal ein Psychologiebuch. 🙂

Das Erkennen des Prinzips der Reziprozität hat mir geholfen das ungewollte Angebot dieser netten Dame besser ausschlagen zu können. Sie bot sich für ein Foto mit Rollentausch an und lies sich auch nicht davon abbringen.  Als wir anschließend ihre Waren nicht kaufen wollten,  stellte sich trotzdem sofort so etwas wie ein schlechtes Gewissen ein.

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Über den Wolken

Abflug Phu Quoc Da es zur Zeit in Kambodscha und Laos bis zu 40°C heiß ist, haben wir uns entschlossen direkt in den Norden von Vietnam zu reisen. Zum Abschied auf Pho Quoc wird noch ausgiebig geplanscht, bei der Wassertemperatur ist ans Aufhören nicht  zu denken. Am Nachmittag fliegen wir mit VietJet Air in 1:40 h nach Hanoi.

Unsere Rucksäcke sollen als Handgepäck  mit, aber sie wiegen einiges mehr als die jeweils erlaubten 7 kg. Also ziehen wir unsere Jacken an und stopfen schwere Dinge wie Sonnencreme in die Taschen. Tadaa – beide sind nur noch 6,9 kg leicht.

ÜBERRASCHUNG

Nr. 3 Wer so gut Vietnamesisch wie wir kann, der sucht sein Essen nach klingt lecker aus. Für den Flug hat Sören My Y ausgewählt.  Es entpuppt sich als klassische Spaghetti Bolognese.

Die Hauptstadt empfängt uns mit 32°C und abwechslungsreicher Architektur. Im Old Quarter beziehen wir ein modernes Zimmer mit Glaswand zum Bad im Thu Lien Hotel.

Erste Eindrücke

DSC01165Saigon ist sehr groß mit 7 Millionen Einwohnern und 5 Millionen Mopeds. Diese fahren überall und auch sämtliche Gehwege sind damit zugestellt. Essen ist ebenso bei jedem Blick zu entdecken: Restaurants, Garküchen, an Ständen und auf Fahrrädern. Vietnamesen speisen viel auf winzigen Plastikhockern sitzend, drinnen wie draußen, selbst im Anzug. Wir haben uns erstmal mit einem Tisch begnügt und Frühlingsrollen, Schwein und Omlett gewählt.

Die Hitze mit der hohen Luftfeuchtigkeit ist gewöhnungsbedürftig. Wir sehen hier viele Einheimische Sport treiben, gerne an vielfältigen Fitnessgeräten in öffentlichen Parks, wo auch Tai Chi Gruppen aktiv sind.

Omlett

ÜBERRASCHUNG

Nr. 1: Im vietnamesischen Fernsehen läuft Bundesliga. Auf einer Deutschlandkarte werden zudem die Vereine gezeigt mit Logo und Stadion.

Nr. 2: Bei öffentlichen Toiletten werden die Schuhe im Eingang ausgezogen und dort stehen gelassen. So kann man auch sehen wie groß der Andrang ist.