Gebirgspass bei Sapa

.Pass bei Sapa

Der zweite Tag in Sapa überzeugte mit gutem Wetter und etwa 25°. Da uns das mit dem Moped gut gefallen hat, starteten wir wieder durch. Der höchste Pass in Süd-Ost-Asien ist der Tram Ton Pass mit 1900m Höhe und somit unser erstes Ziel. Kurvig geht es um die Berge nach oben.  Windig empfängt uns ein Aussichtspunkt, aber mit langärmeligen T-Shirt und Bluse ist es nicht kalt, selbst hier in der Höhe. Ein paar Dörfer der Minderheiten besuchen wir noch anschließend. 54 Ethnien leben in Vietnam. Hier im Norden treffen wir auf schwarze, grüne und Blumen-H’Mong sowie auf rote Dao.

H'Mong

Gegen 16: 30 Uhr steigen wir in den bekannten sleeping bus, um wieder nach Hanoi zu kommen. Ein Bus nur mit Liegen und roter Beleuchtung lässt sich auch als rollendes Etablissement titulieren. Die SM-Spielchen können aber nicht ausarten, die allbekannten roten Notfall-Hammer für die Scheiben sind sorgfältig mit Kabelbindern gesichert. Safety first.

Gerade an solchen Orten, wie diesen Bussen, lernt man viele Menschen kennen. Auf der Hin-Tour lag eine Frau aus Uruguay neben uns. Wir haben uns über unsere Länder ausgetauscht und ihr erzählt, dass ihr Land bei uns für Rindfleisch und seinen Fleischkonsum bekannt ist. Sie outet sich als Vegetarierin. „She is crazy.“ johlt ihre Freundin.

 

Sapa im Norden von Vietnam

Mit einem sleeping bus sind wir nachts von Hanoi nach Sapa in den nördlichen Bergen in der Grenznähe zu China gereist. Diese Busse haben keine Sitze sondern doppelstöckige gebogene Liegen an beiden Seiten lang und zusätzlich noch eine doppelte Reihe in der Mitte. Die Füsse liegen unter dem Kopfteil des Vordermannes. Eigentlich eine Art mobile Legebatterie, aber erholsam ist das nicht, besonders nicht für große Menschen, und es gibt somit auch keine Eier.

In Sapa empfängt uns sehr früh morgens Nieselregen und angenehme 20°C. Auf dem Weg zu unserem Hotel Sapa Eden bricht ein tropisches Regenschauer aus, der die Straßen in reißende Bäche verwandelt.

ÜBERRASCHUNG

Nr. 10: Wir stellen uns eine Weile unter und neben uns steht ein mobiler Döner-Stand, der dem uns bekannten Produkt wirklich ähnlich ist als Mini-Version. Ja, beim Warten kann man auch gut etwas essen. Die Einheimischen essen diesen Döner, der auch genau so heißt, wohl gerne als Frühstück – im Vorbeigehen oder direkt aus dem Auto bestellt.
Sapa PanoramaSapa ist für die vielen in den umliegenden Dörfer wohnenden Ethnien bekannt, wie den schwarzen Hmong. Viele begleiten die Trekking-Touren in ihren traditionellen Gewändern. Sie pflegen ihre Traditionen, aber ein Smartphone hat auch hier jeder.

Im Laufe des Tages klart es auf und wir unternehmen eine Tour durch die Umgebung mit einem Moped und sehen viele Reisterassen und Vietnams höchsten Berg, den Fansipan mit über 3000m Höhe.

Millionäre

Ding Dong – in Vietnam ist man schnell Millionär, auch als Tellerwäscher.

1.000.000  Dong entsprechen etwa 42€. Ho Chi Minhs Konterfei schmückt alle Scheine, so muss man bei den Nullen genau hinschauen. Ist das ein Dagobert Duck Feeling?Million

Obwohl Vietnam ein preiswertes  Reiseland ist, bleibt irgendwie der Eindruck, das einem viel Geld durch die Hände geht. Eine kalte Dose Cola light kostet 10.000.

Ho Chi Minh wird hier sehr verehrt. In Hanoi sind sein schlichtes Wohnhaus (den Präsidenten-Palast hat er abgelehnt), ein großes Museum über ihn und das gigantische Mausoleum zu sehen. Und das Land pilgert hin: Schulklassen, Landbevölkerung, quasi alle wollen mal hin.

Ach ja, Ho Chi Minh wollte nach seinem Tod verbrannt werden und seine Asche in allen Teilen des vereinten Landes verteilt wissen. Diesen Teil hat aber das Politbüro post hum aus dem Testament streichen und den Nationalhelden mit russischer Unterstützung einbalsamieren lassen und in einem gigantischen Mausoleum aufgebahrt.

ÜBERRASCHUNG

Nr. 9: Wir sind begehrte Fotomotive. Da die ländliche Bevölkerung nicht so mit Ausländern vertraut ist, waren wir heute neben dem Mausoleum eine weitere Attraktion. Viele Kinder wurden zum Fotografieren vor uns platziert.

MausoleumDie hoch erfreute Dame vorne im Bild hat mich quasi beim Fotografieren entdeckt. Im nächsten Augenblick hat sie mich schon umarmt und in Foto-Pose gezogen. Danach war Sören dran und klick, klick,  klick wurden die Kinder der Reisegruppe mit der neuen Attraktion in Szene gesetzt.

Ansonsten sind wir noch durch das Regierungsviertel flaniert, haben ein altes Wohnhaus als Museum besucht, ersten vietnamesischen Kaffee genossen und uns früh am Morgen am Tempel der Literatur erfreut. Letzteres ist ebenfalls bei Einheimischen zu besonderen Anlässen, wie Schulabschlüssen, beliebt.

Tempel der Literatur

 

 

Old Quarter Hanoi

Lao LoEin weiterer Tag in Hanoi neigt sich dem Ende. Im Hanoi Hilton  haben wir einiges über die schlechten Haftbedingungen vietnamesischer Gegangener zur französischen Kolonialzeit erfahren. Hanoi Hilton? Richtig gelesen, denn im Vietnamkrieg wurden amerikanische Piloten hier im Hao Lo Gefängnis gefangen gehalten und haben diesem seinen scherzhaften Namen gegeben.

Im Old Quarter herrscht in den kleinen Gassen, die nach den alten ansässigen Zünften benannt sind, immer ein geschäftiges Treiben. Viel des vietnamesischen Lebens spielt sich draußen ab. Morgen wollen wir nach weiteren Erkundungen in Hanoi mit einem Nachtbus in den kühlen  Norden zur Stadt Sapa.

Old Quarter

 

Andere Länder,…

… andere Sitten. Es kommt hier täglich zu den für uns ungewöhnlichsten Situationen.

ÜBERRASCHUNG

Nr. 4: Das tiefe und laute Hochziehen von Schnotter mit anschließendem Ausspucken am Pissor scheint hier zum guten Ton zu gehören. Welche Geräuschkullisse bei zehn Männern entsteht, kann sich wohl jeder vorstellen.

Nr. 5: Eine weitere Begegnung am Pissor hat mich allerdings noch mehr verwundert. Ein Vietnamese stellte sich neben mich, schaute mir auf meinen Penis und verharrte. Selbst als ich ihn unverwunden anstarrte, konnte er seinen Blick nicht abwenden.

Nr. 6: Während einer Busfahrt ergriff ein neben mir sitzender Passagier meine Hand, streichelt sie ein paar Sekunden und dreht sich anschließend um.

Nr. 7: Bei einem Zusammenstoß mit einer kleinen Frau, drehte sie sich um und schaute mir auf den Bauch. Anschließend wanderte ihr Blick hoch und je höher ihr Blick wanderte, desto ungläubiger wurde ihr Blick.

Nr. 8: Eine Frau im Bus betrachtet Anikas weißen Arm, krempelt ihren Ärmel  hoch und legt ihren Arm daneben. Anschließend nickt sie Anika wohlwollend zu. Weiß ist hier ein Schönheitsideal, Cremes werden oft mit Bleicheffekt beworben.

Der Erkennen und der Umgang mit Verkäufertricks fällt mir seit meinem letzten Lehrgang sehr viel leichter. Oder wie Anika gesagt hat, da liest du einmal ein Psychologiebuch. 🙂

Das Erkennen des Prinzips der Reziprozität hat mir geholfen das ungewollte Angebot dieser netten Dame besser ausschlagen zu können. Sie bot sich für ein Foto mit Rollentausch an und lies sich auch nicht davon abbringen.  Als wir anschließend ihre Waren nicht kaufen wollten,  stellte sich trotzdem sofort so etwas wie ein schlechtes Gewissen ein.

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Über den Wolken

Abflug Phu Quoc Da es zur Zeit in Kambodscha und Laos bis zu 40°C heiß ist, haben wir uns entschlossen direkt in den Norden von Vietnam zu reisen. Zum Abschied auf Pho Quoc wird noch ausgiebig geplanscht, bei der Wassertemperatur ist ans Aufhören nicht  zu denken. Am Nachmittag fliegen wir mit VietJet Air in 1:40 h nach Hanoi.

Unsere Rucksäcke sollen als Handgepäck  mit, aber sie wiegen einiges mehr als die jeweils erlaubten 7 kg. Also ziehen wir unsere Jacken an und stopfen schwere Dinge wie Sonnencreme in die Taschen. Tadaa – beide sind nur noch 6,9 kg leicht.

ÜBERRASCHUNG

Nr. 3 Wer so gut Vietnamesisch wie wir kann, der sucht sein Essen nach klingt lecker aus. Für den Flug hat Sören My Y ausgewählt.  Es entpuppt sich als klassische Spaghetti Bolognese.

Die Hauptstadt empfängt uns mit 32°C und abwechslungsreicher Architektur. Im Old Quarter beziehen wir ein modernes Zimmer mit Glaswand zum Bad im Thu Lien Hotel.

Aus die Maus

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Strand-Bungalow, wo ist Sören?

An dieser Stelle – in meiner Hängematte auf unserer Veranda am Strand – habe ich die Muße noch etwas zur Anreise nach Phu Quoc und der Food Tour durch Can Tho zu schreiben.

Die Anreise nach Phu Quoc erfolgte mit einer Abholung per Mini-Van am Hotel, Umstieg am Busbahnhof mit 3,5-stündiger Fahrt nach Rach Gia und Übersetzen zur Insel in 3 Stunden mit der Fähre Superdong.

Infos zu Bussen und Fähren in Vietnam:

  1. Platznummerierung, selbst einheimische ältere Damen werden auf ihren gebuchten Platz umgesetzt
  2. Jeder bekommt bei Fahrtantritt ein  kleines Wasser und ein Erfrischungstuch XXL, Typ Gästehandtuch
  3. Beschallung mit vietnamesischer Popmusik oder Folklore, die viel zitierte Karaoke haben wir leider noch nicht dabei erlebt; Sören würde doch so gerne ein Duett singen

Ein paar extra Worte zur vietnamesischer Popmusik

Auf der Fähre wurde auf mehreren großen Monitoren Videoclips gezeigt. Der Inhalt ist oft hoch dramatisch mit Liebesschmerz und weinenden Menschen. Der Schmalz trieft von den Bildschirmen. Lippenstift ist besonders gern in der Textmarker-Farbe pink zu sehen. Ja, auch bei den Sängern,  als Highlight sind sie manchmal hübsch blondiert. Ich habe irgendwann versucht zu dösen, Sören konnte sich dem Bann aber nicht mehr entziehen und hat Zahnschmerzen bekommen.

Food Tour in Can Tho

Mit Felix, einer Kanadierin, einer Holländerin und unserem Guide haben wir uns an unserem letzten Abend in Can Tho durch verschiedene Spezialitäten gefuttert. Leider weiß ich die vietnamesischen Namen der Speisen nicht mehr. Angefangen haben wir mit BBQ-Schwein,  welches man selber mit Grünzeug (ein Teller voll mit verschiedenen Blättern wird zu vielen Speisen gereicht), Lotus und Ananas in Reisblätter wickelt. Dann sind wir in einer Küche mit Shimps-Kuchen, die in kleinen Portionen in Blätter gerollt werden, eingekehrt. Das nächste Ziel war eine klassische Küche, wo alle auf winzigen Hockern sitzen. Das Hinsetzen geht gut, aber wie kommt man wieder hoch? Da gab es erst auf einem kleinen Kocher auf dem tiefen kleinen Tisch zubereiteten leckeren Tofu, gefolgt von spezieller Aubergine und als Abschluss, na das bezieht sich auf den Titel dieses Blogs, gab es knusprig fririerte Maus. Die ist schön zart. Wenn man das aber nicht so gewöhnt ist, dann puhlt man die kleinen Knöchelchen raus, obwohl die wunderbar als leichter Crunch mit zu essen wären.

Planschi Planschi

Heute ist ein Tag zum Erholen. Wir genießen unseren Strand-Bungalow bei 36° C mit einem lauen Seelüftchen abwechselnd in Liegestuhl und Hängematte auf der Veranda und mit Planschen im Meer mit Badewannen-Temperatur. Mittags stopft man sich noch mit Mango und Ananas voll. So wird der Tag weitergehen, im Kühlschrank sind noch Sprite und Bier.Veranda

Gestern haben wir noch den Nachtmarkt besucht,  alles aus dem Meer ist essbar und wird in kleinen Aquarien frisch feilgeboten – ein Wink und zack sind Hummer, Fangschreckenkrebs oder fußgroße Schnecken für dich auf dem Grill. Hier essen Touristen und Einheimische.Strand vor der Tür

Danach gab es einen kleinen Fight zwischen Gecko und XXL-Schabe, letztere war sehr schnell und hat die erste Runde für sich entschieden. Allerdings war die Arena unser Schlafzimmer. Wie gehabt: Mittendrin statt nur dabei.

 

Can Tho und Floating market

Tempel Can ThoHier ein kurzer Tageseindruck, da es morgen wieder früh los geht. Heute sind wir bereits um 5:30 Uhr mit Felix und unserem Guide Lilly zum größten schwimmenden Markt aufgebrochen. Vormittags Tickets für die Bus- und Bootsanreise nach Pho Quoc organisiert, Museum und Tempel besucht und noch einen großen Supermarkt erkundet. Mango ist nicht gleich Mango, es existieren mehrere Sorten. Nach einem Nickerchen haben wir an einer tollen Food Tour durch die Stadt teilgenommen. Mehr Infos folgen.

 

Weg nach Can Tho

Mit dem öffentlichen  Bus sind wir heute nach Can Tho gefahren. Genauer gesagt vom Hotel mit dem Taxi zum Bus-Office, von dort mit einem Kleinbus durch das Gewirr Saigons zum großen Busbahnhof und von dort nach Can Tho in 5 Stunden. Beim Office haben wir Felix kennengelernt, der schon viele Wochen in Asien unterwegs ist, sonst waren nur Vietnamesen dabei. Er hat uns auch auf die Idee gebracht nach der  Busankunft mit dem Moped-Taxi zum Hotel zu fahren. Also Helm auf, hinter den Fahrer geklemmt, dieser den Rucksack zwischen den Beinen, Tüten an den Lenker und los gehts. MITTERDRIN STATT NUR DABEI.

Gemüse-Moped

Mit einem Moped geht eben alles.