Und täglich grüßt das Murmeltier

Wir sitzen gemütlich beim Frühstück und es ist der 28.03.2017 – schon wieder, wie gestern.
Ich fühle mich ein bisschen wie Bill Murray, hoffe, dass Morgen wirklich morgen sein wird, anderseits ist dies ein guter Ort für eine Zeitschleife.

Bereits die Ankunft auf den Cook Inseln überraschte, der Flug von Auckland, Neuseeland startete am 29.03. und gelandet sind wir nach vierstündigem Flug am 28.03.
Jaja, daheim ist die Datumsgrenze nur ein Konstrukt, eine leicht gezackte Linie auf dem Globus, aber hier gegenüber der Heimat ist sie Realität und beeinflusst besonders den Geschäftsalltag.

Eine leichte Windbrise umspielt uns auf unserer Bank, zwei Damen mit Blumenkränzen im Haar unterhalten sich neben uns. Eine Ukulele kommt hörbar näher, der Musizierende trägt Sicherheitsschuhe und Warnweste.
Internationale Flughäfen sind meist sehr busy und viele Menschen treffen aufeinander, aber dies ist nicht Heathrow,  sondern Rarotonga. Der Flughafen ist offen, kleine Vögel spazieren am internationalen Check-In vorbei, die Schalter sind alle unbesetzt. Offen ist wörtlich zu nehmen, es gibt nicht überall Wände, zu unserer Rechten sind die Schalter, vor uns stehen Palmen, gefolgt vom kleinen Parkplatz, der Inselstraße und dem Pazifik. Ich suche aufmerksam, aber es gibt keine Gitter oder Rollläden für die Nacht. Hinter uns landet gerade eine Propellermaschine von Air Rarotonga, der Ukulele-Mann lädt das Gepäck aus, und eine schwarz gekleidete Trauergemeinde mit langen grünen Blättergirlanden um den Hals steigt aus.

Die ersten Tage sind vergangen, nur einmal hat sich der Tag wiederholt, begrüßt wurden wir am Flughafen mit frischen Blütenketten, Kondome sind auf den Toiletten kostenfrei zur Mitnahme und am einzigen Gepäckband sitzt täglich in der Bandschleife ein singender Insulaner mit Ukulele, um die Gepäckentgegennahme zu verschönern. Jetzt sind wir wieder am Flughafen um gleich nach Aitutaki zu fliegen, nur eine Stunde von Rarotonga entfernt und mit traumhafter Lagune. Dort gibt es keine Busse mehr, hier auf Rarotonga fahren zwei – clockwise und anticlockwise ist an den Bussen zu lesen, also in und gegen den Uhrzeigersinn. Das ist bei einer Insel mit 32 km Rundstraße durchaus sinnvoll.

Durch vorgelagerte Riffe wird der Pazifik gebremst, er lädt zum Schwimmen und Schnorcheln ein, sogar Menschen mit Angst im Wasser schaffen es auf den Cook Inseln ihren Kopf in das klare türkis-farbende Nass zu halten, denn die Neugier ist so groß und es ist so einfach hier die vielen bunten Fische im flachen warmen Wasser zu beobachten.